Staatsarchiv

Migration: Ausgewählte Dokumente aus der Transkriptionssammlung des Staatsarchiv Luzern

Schon wenige Beispiele aus dem Bereich «Migration» stellen bereits eine Vielfalt von Migrationsformen vor: Neben Aus- und Einwanderung (siehe auch Nova Friburgo) zeigt besonders die Binnenwanderung von Fahrenden, dass «Migration» weit gefasst werden muss und Fragen um das Bürgerrecht und um Fremdheitserfahrungen sowie Integration und Ausgrenzung mit einschliesst. Die ausgewählten Beispiele sind nicht repräsentativ. Sie sollen vielmehr Lust machen auf eigene Forschung und Fragen aufwerfen, die zur eigenständigen Forschungsarbeit mit eigener Quellensuche führen.

Wo finde ich weitere Informationen zum Thema "Auswanderung"?

Erbschaftsfall des Jakob Frank, der als Festungsbauer in Vera Cruz (Mexiko) starb, 1703

Erbschaftsfall des Jakob Frank, der als Festungsbauer in Vera Cruz (Mexiko) starb, 1703

Jakob Frank kommt als Festungsbauer in Übersee zu Vermögen. Als er 1702 stirbt, wird Luzern von den spanischen Kolonialbehörden über jesuitische Kanäle davon unterrichtet. Die Luzerner Regierung beauftragt einen der Ihren, Franks Erben ausfindig zu machen und ihnen mit Hilfe der Jesuiten und dem spanischen Botschafter die unverhoffte Erbschaft zukommen zu lassen.

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Verhöre mit den Zigeunern Hans Georg und Anton Rosenberger, 1721

Verhöre mit den Zigeunern Hans Georg und Anton Rosenberger, 1721

Zwei Fahrende, wie man sie heute bezeichnet, geraten 1721 in die Fänge der Obrigkeit. Sie gehören einer Volksgruppe an, der ein Aufenthalt auf luzernischem Staatsgebiet verboten ist. Doch Verbote bestimmen nicht das ganze Leben: «schliesslich muss man bei den Leuten sein, wenn man überleben will», sagt Hans Georg Rosenberger, der sich auch gegen den Vorwurf wehrt, ein Heide zu sein.

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Beschwerde von Regierungsrat Göldli über die Fahrenden im Kanton Luzern, 1815

Beschwerde von Regierungsrat Göldli über die Fahrenden im Kanton Luzern, 1815

Der Regierungsrat und Chef des Landjägerkorps des Kantons Luzern fasst in seinem Text alle Ängste und Befürchtungen zusammen, die eine Mehrheit seiner Zeitgenossen beim Anblick von Heimatlosen hegen. Und da die Frage des Bürgerrechts auch für einheimische Arme noch nicht geregelt ist, wird nicht immer sauber geschieden zwischen fremden und eigenen Vaganten, die sich Gemeinden und Kantone gegenseitig zuschieben.

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Brief des Auswanderers Anton Unternährer aus Chicago, 1847

Brief des Auswanderers Anton Unternährer aus Chicago, 1847

Anton Unternährer beschreibt seinen Geschwistern in Sörenberg in Form eines verkürzten Tagebuchs seine beschwerliche Seereise nach Amerika, seine Flussreise nach Chicago und die Probleme eines sprachunkundigen Einwanderers, in seiner neuen Heimat Fuss zu fassen. Um anschaulich zu bleiben, vergleicht er rege mit seiner alten Heimat: die Preise, die mechanisierte Landwirtschaft, die Anlage der Stadt oder die Essgewohnheiten.

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Brief des Luzerner Auswanderers Josef Unternährer an seine Geschwister 1871

Brief des Auswanderers Josef Unternährer in Wheeling, 1871

Es ist nicht einfach, mit den Daheimgebliebenen in Kontakt zu bleiben: Josef Unternährer aus Sörenberg leidet nicht nur unter Altersbeschwerden, auch die Folgen des vergangenen Bürgerkriegs sind noch spürbar. Und der Postverkehr ist infolge des Krieges zwischen Deutschland und Frankreich gestört. Bei allen Unterschieden hält man sich an das Gemeinsame und berichtet über Arbeit in der Landwirtschaft und die Steuern.

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Polizeirapport über die Maifeier der italienischen Arbeiter in Luzern, 1897

Polizeirapport über die Maifeier der italienischen Arbeiter in Luzern, 1897

Polizeikorporal Anton Ärni berichtet über seine Beobachtungen anlässlich der Gründung eines sozalistischen Vereins von italienischen Arbeitern nach dem Vorbild eines bereits existierenden deutschen Arbeitervereins. Er tut dies im Auftrag der eidgenössischen Bundesanwaltschaft, die nicht nur sozialistische Bewegungen scharf beobachtete, sondern infolge der sogenannten Italienerkravalle in Zürich 1896 auch vermehrt über Ausländer ermitteln liess.

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Brief des Auswanderers Josef Schnider von Flühli in Preston, 1898

Brief des Auswanderers Josef Schnider von Flühli in Preston, 1898

Josef Schnider hat das Goldfieber gepackt: Er wird nach Alaska reisen, von wo Berichte über sagenhafte Goldfunde auch seine neue kalifornische Heimat erreicht haben. Für seinen gut laufenden landwirtschaftlichen Betrieb stellt er einen Stellvertreter ein. Aber nicht nur ökonomisch ist Josef Schnider gut integriert - seinem Brief ist auch anzusehen, dass Englisch die deutsche Muttersprache zu verdrängen beginnt.

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Rückwanderung von Auslandschweizern, 1919

Rückwanderung von Auslandschweizern, 1919

Die kriegsbedingten Rückreisen mittelloser Auslandschweizer überfordern die militärischen Behörden. Der Kanton weist diese Menschen zur Unterstützung an ihre Heimatgemeinden. Gleichzeitig ruft er die Kantonsbevölkerung auf, die landesweit organisierte Hilfsaktion für notleidende Auslandschweizerkinder zu unterstützen – gesucht werden neben Spenden auch Familien, die solche Kinder während einiger Monate bei sich aufnehmen können.

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Unterstützungsgesuch des Gemeinnützigen Ausland-Siedlungs-Vereins, 1943

Unterstützungsgesuch des Gemeinnützigen Ausland-Siedlungs-Vereins, 1943

Ausführlich schildert der Gemeinnützige Ausland-Siedlungs-Verein in seinem Gesuch an die Luzerner Regierung sein Projekt zur Errichtung einer Lehr- und Musterfarm in Argentinien. Der Verein wurde während der Wirtschaftskrise Mitte der 30er Jahre gegründet und rechnet nun, nachdem der Ausgang des Krieges absehbar sei, mit einem regen Zustrom von schweizerischen Auswanderern, insbesondere von Bauern, die bereits vor dem Krieg stark vom Strukturwandel betroffen waren.

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