Staatsarchiv

Der Geschworene Brief von 1739

Der Geschworene Brief, welcher 1252 zum ersten Mal ausgefertigt worden war, besteht grösstenteils aus strafrechtlichen Regeln, welche bei Verstössen gegen den innerstädtischen Frieden zur Anwendung kamen. Darüber hinaus erlangte der Brief schon früh eine symbolische Bedeutung. Er galt gewissermassen als innerstädtischer Gesellschaftsvertrag. 2 Mal jährlich wurde er durch die Stadtgemeinde an den sogenannten Jahrestagen in der St. Peters-Kapelle beschworen.

Im Laufe der Jahrhunderte wurde er mehrfach revidiert. Die letzte Revision wurde 1733 begonnen, dieses Verfahren dauerte bis 1739. Danach wurde der Text in 2 Reinschriften gebracht.

Der Geschworene Brief von 1739

Schreiber des hier abgebildeten kalligraphischen Meisterwerkes war der Zweite Kanzlist Josef Corneli Mahler, ein Luzerner Hintersässe, der sich während 3 Jahren u.a. mit dieser Reinschrift befasste.

Der ganze Band wurde digitalisiert und kann online benutzt werden.

Besonders sehenswert sind die aus Schleifen geformten Initialen...
Der Geschworene Brief von 1739

...sowie die in einem Strich gezeichneten Tier- und Menschenfiguren, die allerdings keinen Zusammenhang zum jeweiligen Text haben.

Der Geschworene Brief von 1739

Das Original liegt im Staatsarchiv Luzern unter der Signatur COD 1075 . Die grossformatige Pergament-Handschrift (48 x 34 cm) trägt einen Deckel in blauem Samt und mit mehreren silbernen Ausschmückungen.

Der Geschworene Brief von 1739

Der Text kann auch in einer leichter lesbaren, gedruckten und kommentierten Edition benutzt werden, die im Register / Glossar zudem auch erste Erklärungen zu unbekannten Begriffen bietet.

Kommentierte Edition / weiterführende Literatur:

  • Die Rechtsquellen des Kantons Luzern. 1. Teil: Stadtrechte. Bd. 4: Stadt und Territorialstaat Luzern. Geschworener Brief , Eidbücher 16.–18. Jahrhundert. Bearbeitet von Konrad Wanner, Basel 2012. (In der Bibliothek des Staatsarchivs und weiteren Bibliotheken)
  • Wanner Konrad, Schwören im alten Luzern, in: Der Geschichtsfreund 164 (2011), S. 181–240 (online)

Diese Texte stammen aus der oben erwähnten Edition von Konrad Wanner, insbesondere ab Seite XV (Vorwort) und Seiten 104-127 (Edition und Kommentare).

Der Geschworene Brief von 1739
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